Hier Lesen sie etwas zu Chronik der FF Hohenau
1872 Die Gründung der FFW Hohenau
Wer früher auf dem Land wohnte, hatte bei Brandausbruch das Schlimmste zu befürchten. Man konnte im allgemeinen von Glück sagen, wenn außer dem nackten Leben auch Vieh und Fahrhabe gerettet wurden.
Fahrlässiger Umgang mit dem offenen Feuer zur Beleuchtung, ein zündelnder Blitz, sowie Stroh- und Schindeldächer waren die Hauptursachen für die Entstehung bzw. schnelle Verbreitung von Feuer. Löschmannschaften kamen gewöhnlich zu spät, zudem fehlte es an Leuten, an Geräten und an geordnetem Vorgehen.
Die vielen feuerpolizeilichen Vorschriften zur Vorbeugung von Bränden bzw. zur besseren Brandbekämpfung, oft wiederholt und verschärft, sprechen daher Bände.
Eine dieser Verordnungen ist 1869 für Bayern erschienen. Sie erklärte die Herstellung und Erhaltung der nötigen Löschanstalten und -geräte zu den gesetzlichen Aufgaben der Gemeinden. Diese hatten nun Pflichtfeuerwehren einzusetzen oder die Gründung von Vereinen, sprich Freiwilligen Feuerwehren, zu veranlassen.
Vermutlich im Gefolge dieser Gemeindeordnung und wohl auch durch das Bewusstsein der Männer, durch freiwilligen Eifer mehr zu erreichen als durch aufgezwungene Pflicht, wurde nach dem ?70er Krieg“ am 2. März 1872 die FFW Hohenau gegründet.
Am 3. März 1872 meldete der Ausschuss der freiwilligen FW an das königliche Bezirksamt Wolfstein: „Gründung einer freiwilligen Feuerwehr im Pfarrdorfe Hohenau betreffend. Unter Vorlage eines Mitgliederverzeichnisses wird Seinem königlichen Bezirksamte Wolfstein ergebenst angezeigt, dass unterm Gestrigen im Pfarrdorfe Hohenau eine freiwillige Feuerwehr unter den für die freiwilligen Feuerwehren in Bayern allgemein geltenden Satzungen, gegründet wurde.
Im beigegebenen“ Verzeichnis der ordentliche
n Mitglieder des freiwilligen Feuerwehr-Corps Hohenau “ sind folgende Gründungsmitglieder aufgeführt:
Herwig Karl
(Oberförster) Hauptmann
Rosenhauer August
(Grenzoberaufseher) Adjutant
Jungwirth Franz
(Lehrer) Kassier
Schätz Ludwig Spritzenmeister
Schätz Nepomuck
Schätz Josef
Moosbauer Ludwig
Gais Kajetan
Gais Nepomuck
Bücher Franz
Sterl Ignatz
Piser Josef
Piser Michael
Tauber Georg
Blöchl Franz
Liebl Johann
Hobelsberger Johann
Simeth Johann
Brunnhölzl Georg
Hackl Franz
Dillinger Leopold
Lenz Josef
Schreiner Johann
Steiml Georg
Obermaier Nepomuck
Wimmer Josef
Bocksleitner Josef
Stubenvoll Ludwig
Schätz Werner
Stöckbauer Johann
Mit ihrem Beitritt zum Landesfeuerwehrverband am 21. 3.1874 wurde die FFW Hohenau durch das Königlich Bayerische Bezirksamt amtlich anerkannt. Die FFW Hohenau gehört somit zu den ersten Feuerwehren im Altlandkreis Wolfstein.
Weitere Verordnungen speziell für unseren Landkreis folgten 1874 und 1876: Eine vom Bezirksamt Wolfstein erlassene „Distriktpolizeiliche Feuerlöschordnung“ regelte u. a. die Zusammensetzung und Tätigkeit freiwilligen Feuerwehren. 1876 wurde diese Ordnung verschärft, d. h. den Gemeinden wurde die zusätzliche Bildung von Pflichtfeuerwehren auferlegt, wenn die bestehende freiwillige Feuerwehr „vor den Polizeibehörden nicht als zureichend befunden wird.“
Da in zwei schriftlichen Quellen über der Stand des Feuerlöschwesens in Hohenau Hinweise diesbezüglich angeführt werden zum einen 1876 der Vermerk „bedarf den Ergänzung durch die Pflichtfeuerwehr“, zum anderen 1887 die Existenz einer Pflichtfeuerwehr mit 105 Mitgliedern, dürfte es auch in Hohenau über bestimmte Zeiträume immer wieder eine Pflichtfeuerwehr gegeben haben.
1896: Der Große Brand
Am 30. August 1896 um ca. 2 Uhr nachts brach im Stadel des Gastwirtes Bernhard Hobelsberger Feuer aus. Die zur Hilfe herbeikommenden Feuerwehren Kreuzberg, Hinterschmiding, Freyung, Schönbrunn, Schönanger, Rosenau, St. Oswald, Grafenau, Mauth, Neuschönau, Neudorf, Kühbach und Liebersberg konnten das Feuer jedoch trotz größter Anstrengung nicht mehr auf seinen Entstehungsherd beschränken: Es griff auch auf das Wohnhaus der Familie Hobelsberger sowie die Anwesen der Gastwirte Schreiner und Krottenthaler über.
Die Löscharbeiten nahmen die ganze Nacht in Anspruch. Besonders hart betroffen war der Gastwirt Schreiner, da sein Anwesen bis auf den Grund niederbrannte. Bei den Häusern Hobelsberger und Krottenthaler konnte das Erdgeschoß gerettet werden.
Der Pfarrhof, welcher stark bedroht war, verdankte es nur seiner feuersicheren Bedachung, daß er dem verheerenden Brand nicht zum Opfer fiel. Verschont blieb auch das Vieh; die bereits eingebrachten Futtervorräte jedoch, Mobiliar und Hauseinrichtungsgegenstände verbrannten.
Zitat aus der „Freyunger Waldpost“ vom 31. August: „Bei der vorgeschrittenen Jahreszeit sind die so hart Betroffenen doppelt zu bedauern und dürfte dieser Schlag noch nach Jahren zu verspüren sein. Leider stand die Bewohnerschaft Hohenaus der dortigen freiw. Feuerwehr äußerst kühl gegenüber, obwohl dieser einzige Fall zeigte, dass eine starke organisierte Feuerwehr großes zu leisten vermag.“
Als Ursache für das Ausbrechen des Feuers wurde Brandstiftung vermutet.
Am 4. Sept. wird dann in der „Freyunger Waldpost“ berichtet, dass die Gemeindeverwaltung Hohenau in anerkennenswerter Weise den helfenden Feuerwehren den öffentlichen Dank ausgesprochen hat.
Die FFW Hohenau hatte bei diesem Brand ihren bis dato größten Einsatz.
1926: 50 Jahre FF Hohenau
Durch die Folgen des Krieges feierte die FFW Hohenau ihr 50jähriges Gründungsfest um 4 Jahre verspätet am 18. Juli 1926. Nahezu 30 Gastvereine waren gekommen. Ein Primiziant aus der Nähe von Deggendorf zelebrierte die Festmesse. Sie endete mit dem Treuegelöbnis zur Fahne und deren Erneuerung der Weihe. Wann die FFW Hohenau ihre erste Fahne erhalten hatte, konnte leider nicht mehr festgestellt werden, vermutlich zwischen 1880 und 1890.
Zum Zeitpunkt des 50jährigen Gründungsfestes war jene wohl schon in recht schlechtem Zustand, so dass sie restauriert werden musste und dann erneut geweiht wurde. Die Gasthofbesitzersgattin Frau Maria Krottenthaler versah hierbei die Stelle der Fahnenmutter, die FFW Bierhütte das Patenamt. Nach dem kirchlichen Akt erfolgte die Heldenehrung am Kriegerdenkmal, anschließend hielt der Hochwürdige Herr Pfarrer Hohenaus die Festrede.
Brandinspektor Hertl ehrte dann in einer feierlichen Zeremonie das älteste Mitglied des Vereins, Herrn Schreinermeister Ludwig Stöckbauer, und überreichte ihm als äußeres Zeichen des Dankes das vom bayerischen Landesverband gestiftete Ehrenabzeichen. Die Verteilung der Erinnerungsbänder bildete den Abschluss des Festaktes.
Der Nachmittag rief nochmals sämtliche Vereine zu einem imposanten Festzug zusammen, der sich durch den ganzen Ort bewegte, um der Geselligkeit Platz zu machen.
1928: Der zweite Großbrand in Hohenau
Am 16. September 1928, um Viertel nach acht Uhr abends, wurde Hohenau zum zweiten Mal ein Raub der Flammen: Diesmal ging der Brand von der Ostseite der Ortschaft aus, vom Anwesen des Kaufmanns Koller. Das vom Sturm angefachte Feuer erfasste in kürzester Zeit auch das Gasthaus zur Post der Familie Piser (vormals Moosbauer) sowie die Häuser Schmid und Tauber.
Die „Freyunger Waldpost“ berichtete in ihrer Ausgabe vom 21. 9. 1928 folgendermaßen über den Brand:
„Hohenau. (Brandepidemie) Seit zwei Jahren wird die Pfarrei Hohenau unausgesetzt durch Brandfälle heimgesucht, nämlich nicht weniger als 12 Brände und je mehr kommen, um so größere Ausdehnung haben sie. Waren es in den Vorjahren meist ungeklärte Ursachen, so war heuer öfters der Blitzstrahl die Ursache. Am 5. August brannte im nächsten Nachbardorfe von Hohenau 2 große Bauernanwesen und 2 Inwohnhäuseranwesen ab, durch Blitzstrahl, und diese waren alle schlecht, z. T. gar nicht versichert. Am 16. Sept. abends 8 1/4 Uhr wurde plötzlich die alte Hohenauerprophezeihung wieder verwirklicht: Alle 30 Jahre brennt es in der Ortschaft Hohenau, und zwar jedesmal gewaltige Brandstätten 4 mal schon alle 30 Jahre ist es wahr geworden; Entzündung unaufgeklärt.“
In 30 Minuten stand fast die ganze Ostfront von Hohenau im Flammenmeer dazu brüllte der Sturm, heulten die Glocken, schrie das erschreckte Vieh und über die entsetzt aus den Wohnhäuser eilenden Leute ging ein Flugfeuerregen nieder, ärger als das stärkste Schneetreiben im Waldwinter. 4 große Anwesen darunter der größte Komplex, das Gasthaus zur Post von Piser, war gleichzeitig vom Nordsturm angefachten Feuer erfasst. Lichtleitung und Telefon war sofort vom Feuer zerstört, so dass mit auswärts keine Verbindung mehr war. Durch das Flammenfunkenmeer war die ganze Hofmark stark bedroht und mit Ausnahme von 4 Häusern brannten schon alle Anwesen, so dass man glaubte bis Mitternacht sei Hohenau von seiner Berghöhe verschwunden. Aber das kräftige Eingreifen der Leute und besonders mancher Feuerwehr brachte immer wieder Rettung.
15 Feuerwehren, so Hohenau mit 2 Spritzen, Wasching (heute Saldenau), Bierhütte, Kirchl, Schönbrunn, Kreuzberg, Ahornöd, Mauth, Neudorf, Schönanger, Alt- u. Neuschönau, dazu die Motorspritzen von Grafenau, Freyung und Eppenberg.
Unbezahlbare Dienste hat die kleine 15 PS Motorspritze von Eppenberg geleistet, während es den beiden 30 PS Motorspritzen von Freyung und Grafenau erst gegen 6 Uhr früh gelang, Wasser aus dem sogen. 600 m entfernten 70 m tiefer liegenden Pfarrerweiher heraufzubefördern, trotz heldenhaften Anstrengungen der bewährten Mannschaften. Die beiden Spritzen arbeiteten ineinander mit ca. 1000 m Schlauchanlage.
All den vielen Helfern herzlichen Dank zugleich aber auch die Bitte für die so schwer Heimgesuchten etwas zu geben. Siehe den erscheinenden Aufruf; denn in den beiden letzten Bränden konnte mit Ausnahme des Viehes nichts gerettet werben; und wieder teilweise ganz schlecht versichert wegen der hier noch vielfach üblichen Holzschindelbedachung. Seit dem Brande gleicht Hohenau einem Jahrmarkt von tausenden Besuchern zu Fuß, Rad, Motor, Auto, Fuhrwerk; möchten auch die Gaben so fließen an den Hilfskomiteevorsitzenden Pfr. Sicklinger, Postscheckamt 33887 München.
1933: Die Feuerwehr im 3. Reich
Mit dem Reichsgesetz von 1938 über das Feuerlöschwesen wurde das bisherige Vereinssystem, welches auf Freiwilligkeit beruhte, aufgelöst. Die Feuerwehr- und Luftschutzorganisation erhielt nun polizeiliche Aufgaben „Feuerschutzpolizei“
Die Kommandanten wurden nicht mehr gewählt, sondern bestimmt. Bei der Feuerwehr Hohenau war während des 3. Reiches ein häufiger Wechsel der „Wehrführer“ zu verzeichnen. Führungskräfte mussten eine Einheitsausbildung in der Landesfeuerwehrschule Regensburg absolvieren. Ludwig Tauber sen., seit 1942 bei der Feuerwehr, hat sich dieser Ausbildung unterzogen und hierfür einen Feuerwehr-Dienstausweis erhalten.
Nach Ausbruch des Krieges 1939 wurden viele Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst einberufen, so dass die Feuerwehr von den Älteren und Jugendlichen getragen werden musste.
1945, nach Beendigung des Krieges, wurde Hohenau dann von US-Truppen belagert. Vermutlich vernichteten sie sämtliche Vereinsakten der Feuerwehr sowie die gemeindlichen Unterlagen. Auch die Fahne musste ihnen übergeben werden. Vereine waren bis auf weiteres verboten.
1946 folgte eine gesetzliche Neuregelung des Feuerlöschwesens in Bayern.
Unter Kommandant Franz Zehrer konnte ab 1952 ein langsamer und mühsamer Neuaufbau der FFW Hohenau erfolgen.
1953: Fest der Fahnenweihe
Erst 1953 war der Verein durch eine Sammlung innerhalb der Bevölkerung in der Lage, die 1945 von der amerikanischen Militärregierung entwendeten Fahne durch eine neue zu ersetzen. Diese Fahne sowie die Erinnerungsbänder wurden von der Kunststicker-Firma G. A. Harslem in München hergestellt.
Anlässlich der Weihe der neuen Vereinsfahne durch Pfarrer Maier am 21. Juni 1953 hielt die Feuerwehr ein Fest mit folgendem Programm ab:
Samstag, 20.6.53:
20.00 Uhr: Zapfenstreich
Sonntag, 21.6.53:
05.00 Uhr: Weckruf
08.00 Uhr: Empfang der ankommenden Vereine
09.30 Uhr: Aufstellung zum Kirchenzug
10.00 Uhr: Festgottesdienst, Gefallenenehrung, anschl. Festakt, Festrede und Bänderverteilung
12.00 Uhr: Mittagessen
14.30 Uhr: Aufstellung zum Festzug
15.00 Uhr: Festzug durch Hohenau, Anschließend gemütliches Beisammensein.
MdL Georg Schuster konnte als Schirmherr gewonnen werden. Die Stelle der Fahnenmutter hatte erstmals Frau Anna Rothkopf, Sägewerksbesitzerin aus Sagwassersäge bei Weidhütte, übernommen. Patenverein war die FFW Kirchl. Die Musikkapelle „Hödl“ aus Hohenau sorgte für die musikalische Umrahmung des Festes. 38 Vereine hatten zunächst ihr Kommen zugesagt. Infolge der schlechten Witterung waren aber leider nur 26 Vereine erschienen.
Diese neue Fahne von 1953 wurde bis 1995 verwendet.
100jähriges Gründungsfest
Vom 29. bis 31. August 1975 feierte die FFW das Fest ihres 100jährigen Bestehens. Damit verbunden war die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses am 30. August.
Eingeleitet wurden die Festtage mit einem geselligen Stimmungsabend. Am zweiten Festtag wurde nach einer Schauübung der Feuerwehr das neue Gerätehaus von Pfarrer A.Fritscher gesegnet.
Das Feuerwehrgerätehaus ist mit einem Kostenvolumen von 54 000,- DM erbaut worden. Die Feuerwehrmänner trugen durch unzählige, unentgeltlich geleistete Arbeitsstunden zur Finanzierung bei.
Rechtzeitig vor dem 100-jährigen Gründungsfest hatte sich Frau Berta Krottenthaler bereit erklärt, das Amt der Fahnenmutter zu übernehmen. Seit dem Tod ihrer Vorgängerin Anna Rothkopf aus Sagwassersäge 1963 war dieses Amt unbekleidet gewesen.
Nach der Besichtigung des nun vorbildlichen Gerätehauses erfolgte im Festzelt die Ehrung der neuen Fahnenmutter Berta Krottenthaler sowie verdienter Feuerwehrmitglieder durch Kommandant Strohmeier.
Für 50jährige Mitgliedschaft bei der FFW Hohenau wurden Hans Krottenthaler, Max Friedl, Heinrich Stöckbauer, Josef Stöckbauer, Johann Schreiner, Otto Boxleitner und Alois Koller geehrt, für besondere Verdienste um die Feuerwehr Franz Zehrer.
Bei Einbruch der Dunkelheit fand ein Fackelzug durch das Dorf statt, dessen Häuser festlich geschmückt und beleuchtet waren. Den Höhepunkt bildete schließlich der Sonntag als dritter Festtag mit Festgottesdienst, Festansprachen und Festzug. Der Patenverein Kirchl, 61 Gastvereine sowie zahlreiche Festgäste, darunter MdL Heinrich Schmidhuber als Schirmherr des Festes, konnten zu der Feier begrüßt werden.
1992: Einweihung des neuen Schulungsraumes mit den „Kastelruther Spatzen“
Vorläufig letzter Höhepunkt im Leben der Hohenauer Feuerwehr war der Anbau eines Schulungsraumes an das Feuerwehrgerätehaus. Durch die hohen Anforderungen, welche an die Wehr gestellt wurden, musste etwas für die theoretischen Ausbildungsmöglichkeiten getan werden. So begann man 1987 mit der Planung und schließlich 1990 mit dem Anbau des Schulungsraumes. Die Kosten für diese Maßnahme wurden mit rund 122.000,- DM veranschlagt. Hiervon musste die Gemeinde Hohenau 71.000,- DM, die FFW Hohenau 12.000,- DM an Eigenleistung erbringen. Sepp Gaßler, Reinhold Eider und Ludwig Tauber jun. zeichneten sich durch die meisten freiwilligen Arbeitsstunden beim Bau aus.
Im Rahmen eines großartigen, zweitägigen Festes, am 12.113. Juni 1992, wurde der Schulungsraum seiner Bestimmung übergeben. Schirmherr Bürgermeister Helmut Behringer, der stets für die Belange des Feuerwehrwesens eintritt, eröffnete mit dem Bieranstich das Fest. Abends dann veranstalteten die Südtiroler Musikanten „Die Kastelruther Spatzen“ im Festzelt ein musikalisches Feuerwerk.
„Wenn beim ‚Ave Maria der Heimat‘ die Wunderkerzen aufleuchten und beim Lied ‚Sieben Rosen‘ diese roten Blumen auf die Bühne fliegen, dann kann nur eine Gruppe am Werk sein: die ‚Kastelruther Spatzen‘. So war es auch bei ihrem Gastspiel in Hohenau, als sich die Musikanten in die Herzen der gut 2200 begeisterten Zuhörer sangen und spielten.“
(PNP-Bericht vom 15. 6. 92).
Der zweite Festtag stand schließlich ganz im Zeichen der feierlichen Weihe des neuen Ausbildungsraumes. Pfarrer Willibald Wagner nahm die kirchliche Segnung vor, der u.a. Schirmherr Helmut Behringer, stellvertretender Landrat Alfons Hellauer, Landtagsabgeordneter Josef Blöchl, Kreisbrandrat Franz Penzenstadler und Kreisbrandmeister Albert Hilgart beiwohnten. Beim anschließenden Festzug wurden die Fahnenmutter Claudia Piser, Ehrenkommandant Herbert Strohmeier, Ehrenvorstand Ludwig Tauber und Altersjubilar Otto Boxleitner in einer prächtig aufgeputzten Kutsche gefahren.
Durch eine bei einem Unfall erlittene Fußverletzung konnte die bisherige Fahnenmutter der FFW Hohenau, Berta Krottenthaler, dieses Amt nicht mehr ausüben. Claudia Piser wurde deshalb als „krönender“ Abschluss des Festes von Kommandant Ludwig Hödl und Vorstand Anton Aufschläger in ihr Amt als neue Fahnenmutter eingeführt.
1995: Tausende feierten Fahnenweihe mit
nasskaltes Wetter und Schnürlregen hinderten die Feuerwehr Hohenau nicht daran, mit mehreren tausend Besuchern und rund 70 Vereinen am Sonntag ihre dritte Fahne in der Vereinsgeschichte zu weihen.
Drei Tage lang stand Hohenau im Mittelpunk. Fast alle Feuerwehren aus dem Landkreis machten Vorstand Anton Aufschläger, Kommandant Ludwig Hödl und der neuen Fahnenmutter Claudia Piser ihre Aufwartung.
Wie groß das Interesse war, sah man auch daran, dass die – gewiss nicht kleine Hohenauer Kirche – beim Gottesdienst brechend voll war und so mancher Besucher der Worten von Pfarrer Willibald Wagner draußen vor der Kirche im Regen lauschte.
Stolz berichtete Vorstand Anton Aufschläger im Bierzelt, dass „Hohenau wohl die allererste Wehr in Niederbayern ist, die eine Chronik dieser Größenordnung aufgelegt hat“.
Nach dem langen Festzug von der Kirche durch die Neubausiedlung hinunter zum Sportplatz, wo das Festzelt stand, hatten die Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun, um den Hunger und den Durst der Gäste und Besucher zu stillen, die zum Teil schon seit dem Weckruf um 6 Uhr morgens auf den Beinen waren.
Bürgermeister Helmut Behringer zeigte sich in seiner Ansprache stolz darauf, dass die engagierte Wehr zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte eine Fahne dem heiligen St. Florian weihe.
Kreisbrandrat Franz Penzenstadler sprach in der Gratulation der Truppe um Kommandant Hödl seine Anerkennung für das großartige Fest aus.
Landrat Alfons Urban betonte, dass der Erfolg der Jugendfeuerwehr Niederperlesreut-Waldenreut auf die gute Ausbildung durch erfahrene Feuerwehrler zurückzuführen sei.
Landrat Urban gratulierte in seinem Grußwort dem Feuerwehr-Nachwuchs zum Sieg in der Bayernausscheidung und zeigte sich stolz darauf, dass die jungen Leute nun den Landkreis bei den Spielen auf Bundesebene vertreten.
Abschließend durften die Führungskräfte aus den Händen von Claudia Piser einen Scheck in Höhe von 5000DM für die Fahnen in Empfang nehmen.
Die ganz in Rot gekleidete Fahnenmutter wurde mit stürmischem Applaus offiziell in die Reihen der Feuerwehrleute aufgenommen.
(Aus der PNP vom Di. 20.06.1995 von Rainer Rathmann)
2000: Neues Fahrzeug schließt Lücke für technische Hilfe
Mit Blumen geschmückt wartete das neue Löschfahrzeug LF 8/6 auf den kirchlichen Segen. Mit ihm wird die Lücke für die technische Hilfeleistung der Feuerwehren auf der B533 zwischen Freyung und Grafenau geschlossen.
Das Sieben Meter lange Allrad-Fahrzeug ist technisch voll bespickt: Rettungspreizer, Schere, schwerer Atemschutz, 600-Liter Wassertank, dazu die sonstige Ausrüstung mit Pumpe, Schläuchen und dergleichen. Nun ist die FF Hohenau für entsprechende technische Hilfeleistungseinsätze bestens gewappnet. Entsprechend groß wurde die Fahrzeugweihe gefeiert: Die Blaskapellen Schönbrunn a.L. und Neuschönau führten die mitfeiernden Feuerwehren aus der Nachbarschaft und die Vereine aus dem Gemeindebereich sowie die zahlreichen Ehrengäste zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche.
Im Anschluss an den Festgottesdienst zog man dann zur Fahrzeugweihe auf den Dorfplatz. Pfarrer Willibald Wagner betonte bei der Segnung, „es handelt ich bei dem neuen Fahrzeug nicht um ein Vorzeige-Objekt, sondern um ein Gerät, das bei Gefahr und zum Schutz der Mitmenschen eingesetzt wird.“
Beeindruckend sei die Haltung der Feuerwehrmänner, die bereit seien zu bergen, zu schützen und zu bewahren, so der Pfarrherr. Wagner erinnerte an jene Januarnacht dieses Jahres als aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hohenau um Mitternacht ausrückten, um Eis aus den Dachrinnen des Kindergartens zu entfernen – Wasser war angestaut und floss bereits in die Innenräume. „Hier zeigte sich, zu was Feuerwehrmänner bereit und auch fähig sind“.
Pfarrer Wagner appellierte an junge Menschen, Mitglied bei der Feuerwehr zu werden, da dies eine sinnvolle Freizeit-Beschäftigung sei und man sich zudem in den Dienst der Gemeinschaft stelle.
Neben dem neuen LF 8/6 wurde auch ein Mannschaftswagen gesegnet. Dieser ist zwar nicht neu, aber er konnte günstig erworben werden und wurde in Eigenregie aufgemöbelt.
Im Festzelt erinnerte Kommandant Franz Roßgoderer daran, dass bereits 1994 der Wunsch auf Ankauf eines neuen Feuerwehr-Fahrzeuges mit entsprechender Ausrüstung an die Gemeinde herangetragen wurde. Das bisherige Fahrzeug war damals schon über 20 Jahre alt. „Nun können wir den großen Tag begehen“, freute sich Roßgoderer mit einem Dank an Gemeinde und Sponsoren.
Bürgermeister Helmut Behringer erklärte, dass mit dem neuen Fahrzeug ein lang gehegter Wunsch der FFW Hohenau in Erfüllung gehe. Unter den fünf Feuerwehren in der Gemeinde wurde die FFW Hohenau als Schwerpunkt auserkoren und mit Geräten zur technischen Hilfeleistung ausgerüstet, da sich an der B533 immer wieder Unfälle ereignen, die den Einsatz von Spreizern, Scheren oder Atemschutz erforderlich machen. „Mit dem LF 8/6 wurde nun die Lücke zwischen Freyung und Grafenau geschlossen“.
Auch Kreisbrandrat Klaus Fehler lobte die FFW Hohenau als engagierte Mannschaft. Mit dem LF 8/6 sei mein für Einsätze aller Art gerüstet.
Bereits am Vortag unterzog sich der Nachwuchs erfolgreich einer Leistungsprüfung und die Senioren maßen sich bei einem Wettkampf in verschiedenen Kriterien.
(Aus der PNP vom Di., 01.08.2000 von Norbert Peter)
1. Feuerwehrfrau in Hohenau
Mirjam Roßgoderer ist die erste Feuerwehrfrau in der FFW Hohenau.
9 Feuerwehrkameraden und 1 Feuerwehrfrau legten am
29.09.2007 das Leistungsabzeichen der Stufe 1 ab.
Mirjam Roßgoderer ist die erste aktive Feuerwehrfrau in der FFW Hohenau, die mit 9 weiteren Feuerwehrkameraden das Leistungsabzeichen der Stufe 1 in Bronze mit Erfolg abgelegt hat. Nach intensiver Vorbereitung durch 1. Kommandanten Franz Roßgoderer und 2. Kommandanten Anton Pichler sind sie zur Leistungsprüfung in der Gruppe im Löscheinsatz angetreten. Unter den fachkundigen Augen der Schiedsrichter, Kreisbrandinspektor Max Gaßner und Martin Bauer aus Heindlschlag, sowie Klaus Tanzer aus Wollaberg wurden Knoten, Stiche aber auch der Leitungsaufbau innerhalb der Sollzeit mit Erfolg ausgeführt. Bei der Verleihung der Abzeichen im Vereinslokal Piser bedankte sich 1. Kommandant Franz Roßgoderer bei den Teilnehmern und der einzigen Teilnehmerin für die gute Zusammenarbeit bei der Ausbildung, auch wenn es der Wettergott nicht immer gut meinte. Kreisbrandinspektor Max Gaßner war besonders erfreut darüber, dass passend zur Brandschutzwoche unter dem Thema „Frauen an den Brandherd“ nunmehr auch in der FFW Hohenau eine Frau das Leistungsabzeichen der Stufe 1 ablegte. Es sei zu hoffen, dass sich damit auch in Hohenau noch mehr Frauen der aktiven Truppe der Freiwilligen Feuerwehr Hohenau anschließen und damit bei Einsätzen ihre Frau stellen. 3. Bürgermeisterin Reserl Stockinger zeigte sich erfreut darüber das sich junge Menschen im Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr Hohenau für den Dienst am Nächsten engagieren. Ohne dieses Ehrenamt kämen beträchtliche Kosten auf die Gemeinde zu.
Das Leistungsabzeichen der Stufe 1 in Bronze wurde verliehen an Mirjam Roßgoderer, Manfred Bauer, Richard Filzhöfer, Lorenz Denk, Sebastian Tauber, Matthias Schreib, Thomas und Christian Pichler sowie Stefan Seibold. Gruppenführer Anton Pichler wurde mit der Stufe 6 die höchste Auszeichnung in gold-rot verliehen.